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Haare färben in der Schwangerschaft: Zwischen Schönheit und Vorsicht

Viele Frauen stellen sich während der Schwangerschaft die Frage, ob es noch unbedenklich ist, die Haare zu färben oder zu tönen. Die Sorge um das ungeborene Kind steht dabei im Vordergrund – aber auch der Wunsch, sich schön und gepflegt zu fühlen, bleibt.

In diesem Artikel klären wir, ob Haare färben in der Schwangerschaft tatsächlich gefährlich ist, welche Alternativen es gibt und wie du in dieser besonderen Zeit verantwortungsvoll mit deinem Haar umgehen kannst. Der Beitrag ist besonders für werdende Mütter spannend, die nicht auf ihre Haarpflege verzichten wollen, aber auf Nummer sicher gehen möchten.

Haare färben in der Schwangerschaft: Veränderungen der Haare während der Schwangerschaft

Haare färben in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft durchläuft der Körper viele Veränderungen – und auch die Haare sind davon betroffen. Viele Frauen berichten davon, dass ihr Haar kräftiger und glänzender wird. Grund dafür ist der erhöhte Östrogenspiegel, der das Haarwachstum fördert und den natürlichen Haarausfall verlangsamt.

Doch gleichzeitig kann die Haarstruktur empfindlicher werden. Die Kopfhaut ist besser durchblutet und reagiert oft sensibler auf äußere Reize. Das wirkt sich auch auf das Färbeergebnis aus. Haarfarbe hält manchmal schlechter oder entwickelt eine andere Nuance als erwartet. Daher ist Vorsicht geboten – besonders, wenn man zuvor regelmäßig chemische Produkte verwendet hat.

Haare färben in der Schwangerschaft: Risiken und Bedenken

Die zentrale Frage lautet: Ist Haare färben in der Schwangerschaft gefährlich? Diese Sorge ist nicht unbegründet. Viele Haarfärbemittel enthalten chemische Substanzen wie Ammoniak, Wasserstoffperoxid oder PPD (Paraphenylendiamin). Diese Inhaltsstoffe können beim Auftragen mit der Kopfhaut in Berührung kommen und theoretisch in den Blutkreislauf gelangen.

Zwar gibt es derzeit keine eindeutigen wissenschaftlichen Belege dafür, dass das Haare färben dem ungeborenen Kind schadet – doch gerade im ersten Trimester, wenn sich wichtige Organe entwickeln, raten viele Experten zur Zurückhaltung. Wer dennoch nicht auf das Färben verzichten möchte, sollte möglichst hautschonende Produkte wählen oder auf das Färben von Strähnchen zurückgreifen, die nicht direkt an der Kopfhaut angesetzt werden.

Welche Stoffe in Haarfärbemitteln sind bedenklich?

Konventionelle Haarfarben enthalten zahlreiche chemische Stoffe, die für eine dauerhafte Farbveränderung sorgen. Zu den häufigsten gehören:

  • Ammoniak: öffnet die Schuppenschicht der Haare, damit die Farbe eindringen kann
  • Wasserstoffperoxid: dient dem Aufhellen der Haare
  • Aromatische Amine wie PPD: sorgen für langanhaltende Farbe, können aber allergieauslösend wirken

Besonders in der Schwangerschaft gilt, je weniger chemische Substanzen auf die Kopfhaut gelangen, desto besser. Deshalb ist es sinnvoll, auf die Liste der Inhaltsstoffe zu achten und Produkte mit möglichst wenig reizenden oder potenziell bedenklichen Stoffen zu meiden.

Tönen als Alternative in der Schwangerschaft?

Tönen als Alternative in der Schwangerschaft?

Viele schwangere Frauen entscheiden sich bewusst gegen das klassische Haarefärben in der Schwangerschaft und suchen nach Alternativen. Eine Möglichkeit ist das Tönen der Haare. Tönungen enthalten in der Regel weniger aggressive Inhaltsstoffe, da sie nicht tief in die Haarstruktur eindringen, sondern sich nur auf die äußere Haarschicht legen.

Diese Methode ist meist schonender und gilt als gesundheitlich unbedenklicher – insbesondere dann, wenn die Anwendung ohne direkten Hautkontakt erfolgt. Ideal sind Tönungen auf pflanzlicher Basis oder sogenannte Intensivtönungen ohne Ammoniak. Auch hierbei empfiehlt es sich, die Inhaltsstoffe genau zu prüfen und sich im Zweifel beim Friseur beraten zu lassen.

Naturfarben und Henna: Sanfte Lösungen für werdende Mütter

Eine weitere Alternative für alle, die auf Nummer sicher gehen wollen, sind pflanzliche Haarfarben. Reines Henna färbt das Haar in einem satten Rotton und kommt ganz ohne chemische Zusätze aus. Auch Mischungen mit Indigo oder Cassia ermöglichen natürlich wirkende Brauntöne oder Blondnuancen.

Doch Achtung, nicht jede Hennafarbe ist frei von chemischen Zusätzen. Beim Kauf von Naturhaarfärbemitteln sollte man darauf achten, dass sie keine versteckten Farbstoffe oder Zusatzstoffe enthalten. Zertifizierte Produkte bieten hier mehr Sicherheit. Auch wenn Henna als unbedenklich gilt, ist ein Allergietest vor der Anwendung empfehlenswert.

Aufhellen, Blondieren oder lieber verschieben?

Aufhellen, Blondieren oder lieber verschieben?

Das Aufhellen oder Blondieren der Haare gehört zu den aggressivsten Färbetechniken. Dabei werden die Pigmente im Haar durch Wasserstoffperoxid dauerhaft zerstört. Diese chemische Belastung ist nicht nur für die Haare, sondern auch für die Kopfhaut erheblich. Besonders beim Blondieren während der Schwangerschaft kann es zu Reizungen oder unvorhersehbaren Farbergebnissen kommen.

Wenn möglich, sollte man während der Schwangerschaft besser auf das Aufhellen verzichten – zumindest in den ersten drei Monaten. Strähnchen, die nicht an der Kopfhaut angesetzt werden, sind eine schonendere Option. Wer seinen Ansatz kaschieren möchte, kann auch auf Tönungssprays zurückgreifen, die nach ein paar Haarwäschen wieder verschwinden.

Haare färben in der Schwangerschaft: Empfehlungen vom Bundesinstitut für Risikobewertung

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat sich ebenfalls mit dem Thema Haare färben in der Schwangerschaft beschäftigt. Laut deren Stellungnahme sind Haarfärbemittel bei sachgemäßer Anwendung gesundheitlich unbedenklich – jedoch gibt es keine Langzeitstudien zu den Auswirkungen auf das ungeborene Kind. Deshalb empfiehlt das BfR, besonders im ersten Trimester vorsichtig zu sein und möglichst auf das Haare färben in der Schwangerschaft zu verzichten.

Diese Empfehlung bedeutet nicht, dass das Haare färben grundsätzlich gefährlich ist – sondern dass in der sensiblen Entwicklungsphase des Embryos jede vermeidbare Belastung reduziert werden sollte. Viele Frauenärzte raten deshalb zu einem bewussten Umgang mit Kosmetikprodukten.

Worauf solltest du beim Färben achten?

Wer sich trotz Schwangerschaft für das Färben oder Tönen entscheidet, sollte einige Grundregeln beachten:

  • Warte bis nach dem ersten Trimester: Die sensibelste Phase ist vorbei und das Risiko geringer.
  • Vermeide direkten Hautkontakt: Lass dir lieber Strähnchen setzen oder arbeite mit einem Applikator.
  • Benutze gut belüftete Räume: Viele Produkte geben Dämpfe ab, die vermieden werden sollten.
  • Wähle milde Produkte: Achte auf ammoniakfreie und allergenarme Haarfarben.
  • Teste neue Produkte immer vorher: Die Haut kann in der Schwangerschaft empfindlicher reagieren als sonst.

Ein erfahrener Friseur kann dich zusätzlich beraten und passende Produkte empfehlen, die auf deine Situation abgestimmt sind.

Haare färben in der Stillzeit: Neue Phase, ähnliche Vorsicht

Haare färben in der Stillzeit: Neue Phase, ähnliche Vorsicht

Auch nach der Geburt beschäftigt viele Mütter die Frage, ob das Haarefärben nun wieder bedenkenlos möglich ist. Zwar gelangen die Stoffe aus dem Haarfärbemittel nicht direkt in die Muttermilch – dennoch empfiehlt es sich, vorsichtig zu bleiben.

Viele Empfehlungen aus der Schwangerschaft gelten auch in der Stillzeit weiter. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, setzt weiterhin auf Tönungen, Naturfarben oder kaschierende Produkte. Beim Stillen steht – genau wie in der Schwangerschaft – das Wohl des Kindes an erster Stelle.

Fazit: Haare färben in der Schwangerschaft

Die Frage, ob das Haare färben in der Schwangerschaft erlaubt ist, lässt sich nicht pauschal mit Ja oder Nein beantworten. Es hängt stark von der Methode, den verwendeten Produkten und dem Schwangerschaftszeitpunkt ab.

Wichtige Punkte zum Merken:

  • Haare färben in der Schwangerschaft ist nicht grundsätzlich verboten, aber im ersten Trimester nicht zu empfehlen.
  • Tönungen sind eine gute Alternative, besonders wenn sie sanfte Inhaltsstoffe enthalten.
  • Naturprodukte wie Henna gelten als sicher, sollten aber ebenfalls geprüft werden.
  • Aufhellen und Blondieren lieber auf einen späteren Zeitpunkt verschieben.
  • Strähnchen oder temporäre Produkte sind eine risikoärmere Möglichkeit, den Look zu verändern.
  • Wer unsicher ist, sollte sich vom Arzt oder Friseur beraten lassen.

Mit ein wenig Vorsicht kannst du also auch in der Schwangerschaft deinen persönlichen Stil pflegen – ohne unnötige Risiken für dich oder dein Baby.

FAQs: Ihre Fragen beantwortet zum Thema „Haare färben in der Schwangerschaft“

Bis wann darf man in der Schwangerschaft Haare färben?

Grundsätzlich raten viele Expertinnen und Experten dazu, im ersten Trimester auf das Haarefärben zu verzichten. In den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft entwickeln sich die Organe und das zentrale Nervensystem des ungeborenen Kindes – eine besonders sensible Phase.

Danach ist das Haarefärben nicht grundsätzlich verboten, sollte jedoch mit Bedacht erfolgen. Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, wartet idealerweise bis zum zweiten Trimester und verwendet milde, ammoniakfreie Produkte oder pflanzliche Tönungen.

Warum keine Haarfarbe in der Schwangerschaft?

Grund Erläuterung
Entwicklung des ungeborenen Kindes Besonders im ersten Trimester empfindlich gegenüber chemischen Einflüssen
Kontakt mit der Kopfhaut Chemikalien können über die Haut aufgenommen werden
Stärkere Durchblutung Erhöht die Aufnahmefähigkeit der Kopfhaut
Hormonveränderungen Können zu unvorhersehbaren Reaktionen und Farbabweichungen führen
Potenzielle Allergierisiken Haut reagiert in der Schwangerschaft oft empfindlicher
Mangelnde Studienlage Es gibt keine ausreichenden Langzeitdaten zur vollständigen Unbedenklichkeit

Welche Haarfarbe ist in der Schwangerschaft unbedenklich?

Am sichersten gelten Haarfarben auf pflanzlicher Basis, wie etwa reines Henna oder zertifizierte Naturhaarfarben ohne synthetische Zusätze. Auch Tönungen, die frei von Ammoniak und Peroxid sind, gelten als weniger belastend.

Wichtig ist, dass die Farbe möglichst keinen direkten Kontakt zur Kopfhaut hat – etwa durch das Setzen von Strähnchen. Wer auf Nummer sicher gehen will, verzichtet auf konventionelle chemische Färbungen und lässt sich individuell beraten.

Wann sollte man nicht Haare färben?

  • Im ersten Trimester der Schwangerschaft
  • Bei bekannten Allergien oder empfindlicher Kopfhaut
  • Bei offenen oder gereizten Stellen auf der Kopfhaut
  • Bei Verwendung stark chemischer Produkte mit Ammoniak oder PPD
  • Wenn das Baby sehr früh oder ungeplant unterwegs ist und du dich unsicher fühlst
  • Wenn keine gute Belüftung während des Färbens gewährleistet ist
  • Direkt vor einer Geburt oder einem medizinischen Eingriff

In diesen Fällen ist es besser, auf das Färben zu verzichten oder auf besonders schonende Alternativen zurückzugreifen.

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