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Beauty trifft Architektur – Wie Packaging Design unsere Produktwahl beeinflusst

Von minimalistischen Tiegeln bis zu skulpturalen Flakons: Kosmetikprodukte sind längst mehr als bloße Funktionsträger. Sie sind Designobjekte, Markenbotschafter – und manchmal sogar kleine Architekturen und Kunstwerke. Doch warum greifen wir zu bestimmten Produkten, noch bevor wir sie ausprobiert haben? Die Antwort liegt oft im Packaging.

Schönheit beginnt bei der Hülle

Schönheit beginnt bei der Hülle Packaging Design

Ein Blick genügt. Wir betreten ein Geschäft, scrollen durch einen Onlineshop oder lassen uns von einem Instagram-Post verführen. Noch bevor wir wissen, wie ein Serum duftet oder ob eine Creme wirkt, ist eine Entscheidung längst gefallen – visuell. Das Packaging entscheidet mit. Farbe, Form, Materialität: Sie lösen Emotionen aus, erzählen Geschichten und schüren Erwartungen.

In der Beautybranche ist Verpackungsdesign zu einem strategischen Schlüsselelement geworden – ähnlich wie in der Mode oder Architektur. Produkte, die uns ästhetisch ansprechen, wirken hochwertiger, vertrauenswürdiger – und manchmal sogar wirksamer. Es ist der stille Dialog zwischen Objekt und Betrachter, der uns verführt.

Ästhetik und Illusion im Digitalen

Nicht nur in der Beautywelt spielt die visuelle Inszenierung eine Schlüsselrolle – auch im digitalen Raum entscheidet oft das Design über unsere Aufmerksamkeit. Wer sich etwa für das Thema Roulette online gratis interessiert, wird schnell feststellen, wie stark digitale Plattformen mit visuellen Reizen arbeiten. Glänzende Interfaces, elegante Animationen und realitätsnahe 3D-Elemente vermitteln ein Gefühl von Luxus und Exklusivität – ähnlich wie bei hochwertig verpackten Kosmetikprodukten.

Zwischen Flakon und Fassade

Manche Kosmetikverpackungen haben es zu Designikonen geschafft – nicht nur wegen ihres Inhalts, sondern wegen ihrer äußeren Form. Man denke an den Flakon von Chanel No. 5: Eine reduzierte, fast schon architektonische Glasform mit schwarzem Etikett. Coco Chanel ließ sich damals vom Bauhaus-Stil inspirieren – und schuf einen Klassiker, der bis heute für elegante Schlichtheit steht. Natürlich denken wir bei diesem Duft stets auch an die Ikone Marilyn Monroe, die auf die Frage was sie denn im Bett anhabe, antwortete: „Nur ein paar Tropfen Chanel No.5.“

Ähnlich kultig: die Produkte von Aesop, die mit ihrer Apotheker-Ästhetik und monochromen Labels inzwischen nicht nur Badezimmer, sondern auch viele Instagram-Feeds dominieren. Ihr Erfolg liegt in nicht nur in der Authentizität und Natürlichkeit der Produkte, sondern auch in der klaren Designsprache: transparent, funktional, unaufgeregt. Jedes Produkt der australischen Kosmetikmarke wirkt wie ein bewusst platzierter Design-Akzent – fast wie ein kleines Gebäude auf der Waschtischlandschaft. Und die Designer-Seifen sind für viele zu einem Must-Have im Badezimmer geworden. Man will doch zeigen, wie trendy und produktbewusst man ist.

Skandinavisch inspiriertes Understatement – das sind die Produkte von Byredo, die sogar noch einen Schritt weitergehen: Ihre Flakons sind skulptural, mit massiven Magnetkappen und organischen Rundungen. Sie wirken wie moderne Kunstobjekte – mehr Skulptur als Kosmetik. Die Fluggesellschaft Emirates bietet seit Jahren ihren First-Class-Passagieren in ihren Privatsuiten ein luxuriöses Wellness-Kit des Unternehmens an, um ihnen feuchtigkeitsspendendes und entspannendes Erlebnis an Board zu bieten.

Im Jahr 2020 wollte man den Luxus von Byredo für alle erschwinglich machen. Ikea und das Unternehmen kooperierten, und so hielt unter dem Namen „Osynlig“ eine limitierte Kollektion wohlriechende Duftkerzen Einzug in viele Wohnzimmer. Die Kerzen im zweifarbigen Keramikbehälter riefen mit 13 unterschiedlichen Duftrichtungen Erinnerungen nach Kindheit und Geborgenheit hervor und waren heiß begehrt.

Packaging als Identitätsträger

Packaging als Identitätsträger

Verpackungsdesign ist heute mehr als Ästhetik – es ist Teil der Markenidentität. Ein gutes Packaging transportiert nicht nur Werte, sondern vermittelt Haltung. Es schafft Wiedererkennbarkeit, Vertrauen und Begehrlichkeit.

Glossier zum Beispiel revolutionierte die Branche mit seinem verspielten, pastelligen Look, der wie ein Pinterest-Board in Produktform wirkt. Die Verpackung war von Anfang an darauf ausgelegt, fotogen zu sein – eine clevere Strategie für die Social-Media-Generation. Die Message: Beauty ist individuell, weich, modern – und verdammt gut inszeniert. Seit 2023 werden die Produkte des amerikanischen Labels auch in Deutschland angeboten und fanden so rasch den Weg nach Österreich, wo sie sich großer Beliebtheit erfreuen. Als offizieller Beautypartner von Glossier konnte die Women’s National Basketball Association gewonnen werden und 2024 wurde das Unternehmen der erste Beauty-Partner der Olympischen Spiele.

Auch die Produkte von Augustinus Bader, die von der Lufthansa ihren First-Class-Passagieren zur Verfügung gestellt werden, sind für Fans rasch zu erkennen. Die medizinisch anmutenden, royal blauen Flakons mit Kupferakzenten wirken wissenschaftlich, luxuriös und dennoch zurückhaltend – genau wie das Markenversprechen: High-End-Hautpflege mit Substanz.

Die Verpackung wird so zum visuellen Code, den Kunden und Kundinnen sofort entschlüsseln. Luxus, Natürlichkeit, Innovation – all das kann über Farbe, Form und Finish vermittelt werden.

Doch es gibt auch erschwingliche Labels, die einen hohen Wiedererkennungswert haben. So greifen Konsumenten gerne zu den grünen Tiegeln und Tuben von Clinique, die Wirkstoffe enthalten, um sogar empfindliche Haut bestens zu unterstützen. Aber fast jeder kennt seit Jahrzehnten die Cremes in blauer Verpackung mit weißer Schrift. Nivea ist ein Produkt, das schon unsere Mütter und Großmütter gerne gekauft haben. Und wir auf den ersten Blick erkennen.

Design und Nachhaltigkeit – ein Widerspruch?

Eine weitere Herausforderung für Packaging-Designer heißt Nachhaltigkeit. Denn so schön die Verpackung auch sein mag – in Zeiten von Klimakrise und Ressourcenknappheit zählt mehr als reine Ästhetik. Käufer erwarten zunehmend umweltfreundliche Lösungen – ohne auf Design verzichten zu wollen. Nachfüllbare Systeme oder biologisch abbaubare Verpackungen – die aber dennoch elegant aussehen sollen.

Der Balanceakt zwischen Funktionalität, Ökologie und Design ist anspruchsvoll. Aber er bietet enormes kreatives Potenzial. Denn: Nachhaltiges Design muss nicht „öko“ aussehen – es kann auch stilvoll, raffiniert und zukunftsweisend sein.

Parallelen zur Architektur

Je genauer man Packaging-Design betrachtet, desto mehr Parallelen zur Architektur findet man. Wie ein Architekt arbeitet auch der Designer mit Raum, Proportion, Licht und Material. Ein gut gestalteter Tiegel oder Flakon ist im Grunde eine Miniatur-Architektur: Er schützt, strukturiert, präsentiert und inszeniert.

Auch die Haptik spielt eine Rolle. Wie fühlt sich ein Produkt in der Hand an? Ist es schwer oder leicht, glatt oder texturiert? Diese Qualitäten sind entscheidend – und sie prägen das Nutzungserlebnis.

Sogar Themen wie Modularität oder Ergonomie, die in der Architektur längst Standard sind, finden sich in der Beautywelt wieder: Refill-Systeme, magnetische Verschlüsse, stapelbare Formen – Design, das nicht nur schön, sondern auch funktional ist.

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